Radeln für den Frieden, für das Klima und ein gutes Leben für ALLE

Fahrrad im Sonnenuntergang, Foto: Dagmar Falk

1.700 km per Rad zur Arbeit –
von Freiburg auf die Balearen
im März/April 2022

Aufgrund der Klimakrise möchte ich nicht fliegen und reise per Rad auf die Balearen. Dort arbeite ich fünf Wochen als Wander-Guide. Aus aktuellem Anlass möchte ich meine Tour in das Zeichen des Friedens stellen. Und jeden Kilometer für den Frieden radeln. Ein mentales Band des Friedens weben auf meinem Weg. Und dafür „werben“, Frieden in uns und in unserem Umfeld zu kultivieren und zu pflegen.

Tausende von Kilometern

bin ich bereits geradelt und zu Fuß gegangen. Habe auf diese Weise viele Touren in vielen Ländern gemacht, allein und mit Gruppen. Diese Art, langsam und hautnah unterwegs zu sein verbindet. Mit den Landschaften, mit der Natur, mit den Menschen. Mit sich selbst.

Auf allen meinen Reisen habe ich die Welt überwiegend als freundlichen Ort erlebt, mit vielen freundlichen Menschen überall. Auch oder gerade in den ärmeren Regionen war die Hilfsbereitschaft, die Gastfreundschaft und die Bereitschaft zu teilen sehr groß. Durchweg überall hatte ich warmherzige und berührende Begegnungen.

Nie wieder Krieg

Wie absurd waren und sind angesichts dessen Kriege! Wie sinnlos in ihrer Grausamkeit und Brutalität. Nie wieder Krieg! Offene Türen für Menschen in Not! Das sagte meine Mutter immer und sagt es noch heute mit ihren 91 Jahren. Sie hat den 2. Weltkrieg als Kind und Teenager erlebt. Zweimal hat sie ihr zu Hause verloren. Hat lange in einem Flüchtlingslager gelebt. Hat die Flucht im Pferdetreck im Winter 1945 mitgemacht. Viel gesehen, viel erlebt, viel verloren, vor allem ihre Lieben. Ihr Mutterland ist oder war die Ukraine. Familienwurzeln wurden auseinandergerissen. Ich habe die Familie meiner Mutter nie kennengelernt.

Radeln für den Frieden

Jeder Krieg hinterlässt Schmerz und Wunden. Das Trauma lebt in so vielen Familien, so vielen Menschen fort. In den Flüchtenden und Geflüchteten damals ebenso wie die der heutigen Zeit. Wird weitergegeben an die nächste Generation. Und wird immer wieder aufgerührt und neu entfacht durch Kriege wie jetzt in der Ukraine. In Syrien. In Afghanistan. Im Irak. Im Jemen. In Darfur. In Somalia. Im Sudan. In Mali. Die Liste ist lang.

Unsere Solidarität mit den Opfern ist gefragt. Bitte machen wir keinen Unterschied, woher die Menschen kommen, die in Not sind! Kein Mensch verlässt einfach so das zu Hause. Und setzten wir uns für Frieden ein. Wir alle sind abhängig voneinander und von der Erde, auf der wir leben. Auch das zeigt uns der Krieg in der Ukraine deutlich. Die logische Konsequenz aus diesem Krieg und allen bisherigen, aus der Klimakrise, aus dem Leid so vieler Geflüchteter weltweit, aus Hunger, Wassermangel und Ausbeutung in so vielen Regionen, aus Umweltzerstörung und immer knapper werden Ressourcen wäre eine friedlich miteinander kooperierende Welten-Gemeinschaft. Die in Achtung allen Seins auch unseren Planeten gut behandelt. Welch Quelle der Inspiration und Freude wäre das! Welch gutes Leben für Alle!

Solange es noch Hierarchien und Machthabende in dieser Welt gibt, sollten sie vor Amtsantritt und als Grundvoraussetzung einen umfassenden Lehrgang in Frieden, Mitgefühl und Achtsamkeit machen. Denn wenn Krieg möglich ist, so ist auch Frieden möglich!

Wir können Frieden lernen

Wenn wir uns alle darin üben, ist es möglich. Denn es wird sich verbreiten. Auch wenn wir nicht in vorderster Reihe stehen. Uns nicht so mutig wie die russische Journalistin Marina Ovsyannikova vor die die laufende Kamera des Nachrichtensenders stellen und gegen den Krieg protestieren. Wir alle können etwas für den Frieden tun. Wir alle tragen die Samen der Aggression, des Hasses, der Wut und auch die Samen des Friedens, der Liebe und Achtsamkeit in uns, so der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh. Wie schnell fahre ich „meine Geschütze hoch“, merke ich bei mir selber, wenn ich mich angegriffen fühle. Braucht nur so ein „doofer Autofahrer“ mir die Vorfahrt nehmen. Frieden beginnt im Kleinen wie im Großen. Wir können die Samen des Friedens gießen, statt die der Aggression.

So kann ich, können wir beginnen, den Frieden in uns und unserem Umfeld zu fördern und zu pflegen. Visualisieren wir Frieden wo immer wir sind! Üben wir Frieden, arbeiten wir daran, jeden Tag im großen wie im kleinen! Schenken wir anderen ein Lächeln, diese Sprache ist universell. Wir können spenden. Wir können teilen. Auch Teilen ist ein Akt des Friedens. Und in Friedensarbeit investieren. In Friedensarbeit statt in Aufrüstung! Auch in uns selbst.

Eine vietnamesische Nonne sagte einmal zu mir, als ich in Verzweiflung zur Lage der Welt nach meinem eigenen Sinn fragte

„Du bist da, um dein Herz in die Welt zu schenken“.

Das möchte ich auch mit meiner Tour.

Ich habe noch ein Anliegen

Ich möchte symbolisch mit Mallorca aufmerksam machen auf die Auswirkung von Covid auf Regionen, die vom Tourismus abhängig waren und sind. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Viele Familien und Unternehmen sind in eine existenzbedrohende Lage geraten. Die Stiftung Hope unterstützt Menschen mit Lebensmitteln und freiwilligen Helfer*innen. Toll, dass es solche Initiativen gibt. Ein berührendes Beispiel von Solidarität. Wie wir es in diesen Tagen auch immer wieder andernorts erleben. Hope – das macht Hoffnung.

++ Frieden in uns und auf unseren Wegen – Frieden in der Welt * peace in the world * paz en todo el mundo * paix dans le monde * мир во всем мире * мир у світі * pokój na świecie * السلام في العالم ++

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